Ein Thekenschaaf (Kölscher Ausdruck für „Thekenschrank“) war früher der Arbeitsplatz der Wirte in vielen Kölner Gaststätten.
Zwischen der Gaststube und dem Hausflur, in dem auch das Bier aus dem Fass gezapft wurde, befand sich eine halb offene, hölzerne Kabine mit Fenstern. Darin saßen der Wirt und seine Frau, die so die gesamte Gastwirtschaft mit allen Gästen und Angestellten überblicken konnten. Zugleich war das Thekenschaaf auch ein kleines Büro für die Verwaltung der Gaststätte.
Es hatte Schubladen und Fächer für die Aufbewahrung von Büromaterial, Geld, Essbesteck und Verbrauchsmaterialien. Auch wurden darin wertvolle Dinge wie Schwarzbrot, Butter, Essig und Öl, Zigarren und Spirituosen unter Aufsicht aufbewahrt und ausgegeben.
Thekenschaafe wurden etwa ab den 17. Jahrhundert gebaut und sind in Köln und einigen umliegenden Orten noch in manchen alten Gaststätten und Brauhäusern zu finden. Heute dienen sie mehr der Erinnerung an ihre frühere Aufgabe und werden nur selten, etwa für die Kasse oder zum Verkauf von Fassbier, noch wirklich benutzt.
Ein anderer Ausdruck für Thekenschaaf ist "Beichtstuhl", weil die Form etwas an den Beichtstuhl in der Kirche erinnert. Auch "Kontörchen" (vom französichen „comptoir“ = „Zahltisch“) nennt man die Einrichtung manchmal.
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