Anleihen

Anleihen (auch Renten genannt) sind verzinsliche Wertpapiere. Sie sind eine wichtige Möglichkeit für Unternehmen und Staaten an Fremdkapital zu kommen. Ähnlich wie bei einem Bankkredit wird der Anleihekäufer damit zum Gläubiger des Unternehmens bzw. des Staates (im Unterschied zu Aktien, bei denen der Käufer Miteigentümer des Unternehmens wird).

 

Die Kreditkonditionen einer Anleihe sind immer fest definiert. Dazu zählen die Laufzeit, die Verzinsung und die Tilgung des Anleihebetrags. Anleihen werden zum Beispiel anhand ihrer Verzinsung unterschieden. Es gibt Festverzinsliche Anleihen, bei denen über die gesamte Laufzeit hinweg eine konstante Verzinsung erfolgt, Floater, deren Verzinsung sich nach einem Referenzzinssatz richtet und strukturierte Wertpapiere, bei denen sich die Höhe der Zinszahlungen nach bestimmten Ereignissen richtet (z. B. bestimmten Unternehmenskennzahlen).

 

Anleihen können sich auch in der Art der Tilgung unterscheiden. So gibt es beispielsweise spezielle Nullkuponanleihen, bei denen der Gläubiger keinen Zins auf seine Kreditsumme bekommt. Dafür liegt der Ausgabepreis unter der Rückzahlsumme. Zum Beispiel wird die Anleihe zu einem Preis von 70€ ausgegeben. Am Ende der Laufzeit bekommt der Gläubiger allerdings 100€ zurück.

 

Anleihen können wie jedes andere Wertpapier an der Börse gehandelt werden. Allerdings werden die Kurse nicht in absoluten Beträgen einer Währung angegeben, sondern Anleihen werden in Prozent des Nominalwerts gehandelt. Bei einem Kurs von 102% müsste man also für eine Anleihe mit Nominalwert 100€ einen Betrag von 102€ bezahlen.