Die Entstehung der Gezeiten

Der Wasserstand in den Ozeanen ist nicht konstant - zweimal am Tag hebt und senkt sich der Wasserspiegel um mehrere Meter. Dass der Mond dieses Phänomen verursacht, wird schnell klar - er ist bei Flut immer an derselben Stelle seiner täglichen Bahn am Himmel.

 

Doch wie kann ein so weit entfernter Himmelskörper einen solchen Einfluss auf das Wasser haben? Wir Menschen spüren seine Anziehungskraft nicht einmal.

 

image.png Tatsächlich ist die Anzeihungskraft des Mondes auf der Erde zehn Millionen mal kleiner als die der Erde. Entscheidend ist, dass die Kräfte an manchen Punkten (im Bild oben und unten) parallel zur Erdoberfläche wirken. Dadurch fließt das Wasser zur mondzugewandten Seite.

 

Der Mond kreist nicht nur um die Erde - auch die Erde vollführt kleine Kreiselbewegungen um den gemeinsamen Schwerpunkt, das Baryzentrum. Dadurch entsteht die zweite, im Bild rot eingezeichnete Kraft - die Zentrifugalkraft. Sie ist größenordnungsmäßig vergleichbar mit der Anziehungskraft des Mondes; an der mondabgewandten Seite übersteigt sie diese aber und zieht somit das Wasser an. Daher entsteht auf beiden Seiten der Erde ein Wasserberg - die Flut, die der Mond um die Erde zieht.