Im Osten der USA gibt es Zikaden der Gattung Magicicada, die ein interessantes Verhalten zeigen: Nachdem sie einen Großteil ihres Lebens unterirdisch verbringen, graben sie in zeitlichen Abständen von 13 oder 17 Jahren Ausgangstunnel an, um in großen Stückzahlen an die Erdoberfläche zu gelangen. Dort paaren sie sich und gehen nach kurzer Zeit gemeinsam in den Tod.
13 und 17 sind zwei Primzahlen, d.h. sie sind nur durch 1 und sich selbst teilbar. Forscher vermuten, dass diese ungewöhnliche Jahreszyklen den Zikaden bessere Überlebenchancen gegenüber kurzlebigen Räubern und Parasiten geben. Bei 12 Jahren etwa wären sie leichte Beute für Räuber mit einem Zyklus von 2, 3, 4 oder 6 Jahren. Diese Erklärung wurde auch durch Experimente am Computer bestätigt. Simulationen von Räuber-Beute-Modellen mit zufälligen Lebensdauern haben gezeigt, dass sich bei Primzahlen stets stabile Zyklen einstellen. Die Primzahlzyklen haben sich also ganz natürlich aus der Evolution ergeben.
An einigen Stellen können bis zu 1,5 Millionen Exemplare auf einer Fläche von nur 3000 m2 auftreten. Auch solch massenhaftes Auftreten hat Überlebenswert, da Vögel unmöglich so viele Zikaden auf einmal verspeisen können.
Die nächsten größeren Populationen, die Große Ostbrut (17er-Zyklus) und die Große Südbrut (13er-Zyklus), können in den USA in den Jahren 2021 und 2024 an der Oberfläche beobachtet werden.
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