Als Urnenfelder-Kultur wird eine archäologische Kultur bezeichnet, die in der späten Bronzezeit zwischen 1300 und 800 v. Chr. im südlichen Mitteleuropa verbreitet war. Der Name leitet sich von der erstmals aufkommenden Sitte ab, die Toten zu verbrennen und in Urnen auf großen Friedhöfen (Urnenfelder) zu bestatten.
Das Siedlungsgebiet der Urnenfelder-Kultur erstreckte sich vom Pariser Becken über Süddeutschland bis ins Karpatenbecken und zur unteren Donau. In all diesen Regionen ist ab etwa 1300 v. Chr. eine flächendeckende Einführung der Brandbestattung zu beobachten, die die vorherige Körperbestattung unter Grabhügeln (Hügelgräber-Kultur) ablöste.
Auf Bergkuppen entlang von natürlichen Verkehrswegen kam es zur Anlage zahlreicher befestigter Höhensiedlungen, die als regionale Siedlungs- und Wirtschaftszentren fungierten. Typisch für die Zeit sind auch planmäßig angelegte Feuchtbodensiedlungen in Moorgebieten, an Seeufern und Flussmündungen.
Günstige klimatische Verhältnisse sorgten für eine Zunahme der Landschaftsnutzung, es bildete sich eine arbeitsteilige Wirtschaft mit Ackerbauern, Viehzüchtern, Handwerkern und Händlern heraus. Aus Hortfunden sind zahlreiche Waffen, Werkzeug, Schmuck, Gefäße und Geschirr aus Bronze überliefert, die von einer verstärkten Metallproduktion zeugen.
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