Der Flottenbau und die attische Demokratie
Die Entwicklung der Demokratie in der Landschaft Attika lässt sich als ein Prozess über ca. 150 Jahre beschreiben. Dieser war keines Falls zielgerichtet oder gewollt, sondern viel mehr ein Produkt der innen- und außenpolitischen Ereignisse. Ein Beispiel dafür ist die Flottenpolitik Athens.
Im 5. Jahrhundert teilten die Solonischen Vermögenklassen die Athener in vier Verdienstklassen auf:
"Fünfhundertscheffler" (Beamte) | > 500 Scheffel |
Hippeis (Reiter) | > 300 Scheffel |
Zeugiten (Infanterie) | > 200/150 Scheffel |
Theten (Handwerker) | < 200/150 Scheffel |
Da die Poleis ihren Bürgern die militärische Ausrüstung nicht zur Verfügung stellten, war ein Mindesteinkommen benötigt um am Krieg teilnehmen zu können und somit ein politisches Partizipationsrecht zu erhalten.
Gegen Ende der Perserkriege 480 v. Chr. liesen die Athener ca. 200 Schiffe anfertigen, wodurch ein Bedarf an ca. 34000 Ruderern entstand. Da viele Theten sich nicht militärisch beteiligen konnten, wurden sie als Ruderer rekrutiert.
Da die Flotte Athens durch den Delisch-Attischen Seebund immer mehr an Bedeutung gewann, verlangten auch die Theten das politische Beteiligungsrecht. So bekamen bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts auch die weniger wohlhabenden Bürger immer mehr politische Partizipationsrechte.
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